eigene Publikationen zur Region LATEINAMERIKA und Deutschland
Chile – Modell auf Ton, 1994
Chile wird in Lateinamerika und in diversen osteuropäischen Ländern von Regierungen als »Modell-Land“ behandelt. Modellhaft ist ohne Zweifel auch der sanfte Übergang von einer brutalen Militärdiktatur hin zu einer neuen präsidialen Demokratie, an der ein breites politisches Spektrum aktiv beteiligt ist. Die dabei erforderlichen brisanten Gratwanderungen hat Präsident Aylwin (März 1990-März 1994) ohne Einschränkung mit viel Fingerspitzengefühl und einem differenzierten Instrumentarium überstanden. Entscheidend waren dabei der breite politische Konsens zwischen Sozialisten-Sozialdemokraten und Christdemokraten gegenüber einer auch heute noch sehr starken ideologischen Gefolgschaft autoritärer Modernisierung, für die General Pinochet mit US-Unterstützung die Rahmenbedingungen sicherte. Der politische Konsens hatte auch den aktuellen Präsidenten Ricardo Lagos ins Amt getragen.
Von den Bewunderern des Chile-Modells werden bestimmte Einzelheiten des chilenischen Weges besonders hervorgehoben,wie das "Gesund-schrumpfen" des Staatsapparates (in Chile beschäftigt der Staat heute nur noch etwa 7-8% aller Lohnabhängigen), Privatisierung der Sozial-politik, die verhaltene Rolle der Gewerkschaften.
Es stellt sich zwangsläufig die Frage nach den Kosten des Modells. Vor allem sind hohe soziale und ökologische Kosten zu erkennen. Mancher Beobachter zählt heute mindestens die Hälfte der Bevölkerung zu den Armen im Lande. Die Regierung spricht immerhin von etwa 40% Armer, die außerhalb der formalen Wirtschaft oder auf dem Niveau von Mindestlöhnen überleben.
Daneben wurde und wird das Modell mit hohen Umweltbelastungen bezahlt. Die unkontrollierte Ausbeutung und der Export natürlicher Rohstoffe sowie weniger industrieller Rohstoffe (Kupfer, Molybdän, Gold) hat die sehr erfolgreiche Außenhandelsbilanz der letzten Jahre geprägt. Aber Überfischung des Meeres, Verarbeitung von Naturwäldern zu Holzchips, Aufforstung großer Monokulturflächen mit schnellwachsenden Kiefern (und dadurch "toten" Wäldern), durch Schwermetalle vergiftete Strände in den traditionellen Seebädern und eine Hauptstadt, in der jeden Winter mehr Kleinkinder und ältere Menschen durch toxischen Smog erkranken und sogar sterben, das sind ohne Frage sehr hohe Modell-Kosten.
Abriendo caminos al desarrollo sostenible
Bogotá 2003
El debilitamiento de los Estados nacionales por el proceso de globalización.
La influencia de los actores transnacionales empujando la globalización.
La participación limitada de las sociedades civiles en las decisiones estratégicas.
La imposición de los beneficios individuales del mercado sobre los compromisos con la política de desarrollo sostenible.
La injerencia de los intereses del complejo militar-industrial...
...son impedimentos decisivos en la búsqueda del desarrollo mundial sostenible con criterios del mercado.
Estas tendencias señalan que, en definitiva, nos encontramos bastante alejados de un debate internacional serio que nos lleve hacia el desarrollo global sostenible, a pesar de los avances de la Cumbre de Medio Ambiente y Desarrollo celebrada en Río (1.992) y de la Cumbre Mundial sobre Desarrollo Sostenible (CMDS) celebrada en Johannesburgo (2.002) y del impacto del último Foro Social Mundial en Porto Alegre (2.003) y otros “grandes cumbres” más.
¿Por qué esta situación?,¿dónde están las lecciones aprendidas que deben animarnos para seguir luchando por un proyecto global de desarrollo sostenible?. Con el fin de buscar respuestas a estos interrogantes este texto concentra el debate en cuatro puntos:
- Las deficiencias estructurales de la convivencia mundial que nos impiden aceptar un desarrollo humano amigable con el entorno a nivel global.
- El manejo de estas deficiencias por medio de un número reducido de actores globalizados, influyentes y poderosos.
- Los enfoques, las estrategias, los conceptos y los actores, para combatir la destrucción ecológica y humana del globo.
- Las lecciones aprendidas que nos pueden guiar en la búsqueda de formas de desarrollo sostenible.
Política Ambiental. Conferencia de Río: ¿Espectaculo, apenas mediano?, 1992
Miles de libros y artículos y docenas de conferencias internacionales han tratado en los últimos decenios la compleja relación entre medioambiente y desarrollo. Se formularon muchas respuestad teóricas a las preguntas acerca de cómo asegurar la supervivencia colectiva sobre nuestro planeta.
Lo que tenemos en común tiene dos denominadores inconfundibles, los que ya no pueden ser negados más allá de todos los temas y situaciones específicas:
- proteger el medioambiente y asegurar el desarrollo sólo puede ser acometido mediante uns considerable resdistribución del bienestar existente a nivel global. Con ello aludimos en primer lugar a la reducción del elevado nivel de vida de las sociedades industriales occidentales
- La sobrevivencia de todos implica tambien realizar ingentes esfuerzos para la superación del autoritarismo enemigo del desarrollo (y sólo proclive al crecimiento) en muchos países del sur y del este. El autoritarismo impide el diseño de vías de desarrollo autóctonas en los países del sur y del este.
- En este sentido Río-92 dejó en claro, que el tema de medioambiente constituye para la mayoría de aquéllos que toman las decisiones en el norte y en el sur tan sólo algo cyuntural, un tema de moda. Si queremos evitar más destrucción a la capa de ozono y a las biodiversidades no debemos esperar a que un día otro presidente de los EEUU se incline a firmar los protocolos internacionales como ese de Kyoto, sino debemos actuar como sociedad civil. Es la otra lección aprendida de Río ...
Briefe an die Tochter. Aus einem schlimm-schönen Land 2000-2003. Kolumbien hinter den Bränden ...
Berlin 2003 (Selbstverlag)
Anders als in früheren Publikationen ist dieser Text über die Erfahrungen in Kolumbien in einer sehr persönlichen Sprache an die Tochter in Deutschland geschrieben, um ihr und den Freunden zu Hause von innen heraus das Mosaik zu zeigen, wie sich in diesem Land Drogen-Korruption-Brutalität-Krieg immer wieder aus den feudalen Verhältnissen in Politik und Gesellschaft neu zusammensetzt. Aber auch, um über diese
Etiketten hinaus die anderen vielen Kolumbien sichtbar zu machen, für die er selber im Rahmen der Völkerverständigung dort von 2000 bis Mitte 2003 gearbeitet hat. Und nicht zuletzt, um sie ein bisschen am eigenen Lernprozess teilhaben zu lassen. Er hat in verschiedenen Landesteilen mit der kolumbianischen Regierung wie mit NROs, mit der Europäischen Union wie mit Indigenen Organisationen des Amazonas unter dem Titel Umweltpolitik-Beratung vor allem an Demokratieförderung gearbeitet und an menschen- und naturfreundlichen Entwicklungsprozessen. Die hier ausgewählten Briefe kreisen um einige zentrale Erfahrungsschwerpunkte, die dabei gemacht wurden und die „ganz nebenbei“ die imperiale Gleichgültigkeit der US-Regierung als Garant der kolumbianischen Verhältnisse durchscheinen lassen.
Die hier ausgewählten Briefe sind Originale mit leichter redaktioneller Überarbeitung. Durch die Einordnung unter einige zentrale Fragen Kolumbiens wurden sie nicht chronologisch, sondern thematisch geordnet und um einige Informationsdaten erweitert.
Die Zukunft bewegt sich längst. Staaten und Zivilgesellschaften kämpfen um Nachhaltigkeit, 1999
Die Verlagsanzeige sagte u.a.: "Die Zukunft bewegt sich längst" ist ein erfreulicher Einblick in den Kampf der Kulturen, der sich ganz anders vollzieht, als Huntington ihn darstellt. Die Bewegung, die hier im Buch gezeigt wird, hatte ihren Ausgangspunkt im Umfeld der Weltkonferenz von Rio 1992. Wie sich seither Nichtstaatliche Organisationen professionell weiterentwickelt haben, wie sie staatliche Verwaltungen zur Modernisierung und Bürgernähe zwingen; wie in sehr vielen Städten rund um den Globus das Schlagwort der Stunde längst Praxis geworden ist: public-private partnership, oder wie sich in einigen tropischen Ländern die ersten indigenen Völker gegen die multinationalen Pharma-Konzerne behaupten - dafür bringt das Buch zahlreiche konkrete Beispiele. Best practice, wie das so heißt. Der eigentliche Reiz der "bewegten Zukunft" liegt allerdings nicht zuletzt darin, daß hier viele weit von einander liegende Fragen und die Antworten darauf in einen Nord-Süd-Zusammenhang gestellt werden, der es auch interessierten Laien leicht macht, die große Komplexität der politischen und der wirtschaftlichen und vor allem auch der finanzpolitischen Bewegungen zwischen den Welten in Nord und Süd zu fassen.
Der Autor spricht sich gegen die Homogenisierung des Denkens aus und macht begreiflich, daß die breite und bestens organisierte Bürgerbeteiligung bei der Haushaltsdebatte der Millionenstadt Porto Alegre in Brasilien erstens weitaus demokratischer ist als etwa das Verwaltungsdenken in der Bundesstadt Bonn und daß allein durch die hochgradige Bürgernähe auch die Effizienz der Kommunalpolitik unvergleichlich größer ist als in - jeder deutschen Großstadt. Wer sollte von wem lernen? Am Beispiel der rasanten Entwicklung der modernen Biotechnologien (Gentechnik) zeigt das Buch den heftigen Interessenkampf, der zwischen großen Konzernen, Universitäten, nationalen Regierungen, NR0s, Indianern, gelegentlich auch Medien tobt. Die Zukunft bewegt sich längst.
Internationale Umweltpolitik und Nord-Süd-Beziehungen (Dissertation), 1979
In dieser Untersuchung geht es um die Frage nach den politisch-ökonomischen Auswirkungen der Umweltprobleme von Industriegesellschaften auf die aktuellen un die absehbaren Nord-Süd-Beziehungen. Es werden die globalen Auswirkungen von Umweltbelastungen der Industriegesellschaften zusammen mit den Handlungsmöglichkeiten und Lösungsinstrumenten analysiert, die auf Initiative der dominierenden Industriestaaten im Rahmen internationaler Organisationen und metropoler Institutionen entwickelt werden. Das Zusammenspiel von Problemverursachung und ernstgemeinten Lösungsansätzen bestimmt schon jetzt und erst recht in den kommenden Jahren die Intensität der Konflikte zwischen Nord und Süd und zunehmend zwischen West und Ost.
Die Arbeit entstand zwischen 1977 und 1979 als politische Analyse der ersten weltweiten Umwelt- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (Stockholm 1972), bei der die Strukturen gelegt wurden, die auch Erfolge der späteren UN-Konferenzen in Rio (1992) und Johannisburg (2002) erheblich behinderten.
Der empirische Teil wurde durch Arbeitsaufenthalte bei den UN-Organisationen in Genf, Nairobi und New York abgesichert.
Erwachsenenbildung als Faktor Sozialen Aufbruchs. Länderstudie Venezuela (später Diplomarbeit), 1970
(In dieser Arbeit geht es darum, den Freiraum des Individuums (der unteren Mittelschicht und darunter) für sein Handeln nachzuzeichnen.Es werden als wesentliche Faktoren die materielle Umwelt wie auch der ideologische Überbau angesprochen und frei nach Habermas auf die Formel gebracht: Intentionales Handeln = stimuliertes Verhalten + Ideologie. Diese „Formel“ wurde im Rahmen einer empirischen Arbeit in Venezuela überprüft, diesem Schwellenland mit seiner spezifischen materiellen Ausstattung (Erdöl, Manganerz, Tropenwald) und einer nun schon Jahrzehnte andauernden Anstrengung sich aus den ideologischen Bindungen an die USA zu lösen.
Der empirische Teil der Arbeit entstand im Rahmen eines Arbeits- und Studienaufenthalts (ASA) der Stiftung Studienkreis im Sommer 1970.
Biopolitik – Der Reichtum des Südens gegen Technik und Kapital des Nordens. Ein Konflikt mit Lösungschancen, 1998
Ungleichgewichtige Interessenkonstellationen bestimmen die internationale Biopolitik. Reiche und einflußreiche Konzerne der Pharma- und Chemieindustrie stehen indigenen Völkern gegenüber. Ein oder zwei Dutzend Transnationale Konzerne gegen einige hundert, meist tropische Kulturvölker und ihren biologisch reichen Naturraum. Das ist einerseits ein ganz neuer und wahrhaft globaler NORD-SÜD-Konflikt. Andererseits sind „alte“ Konfliktfelder eng mit der Biopolitik verwoben, wie Finanzpolitik, Agrarpolitik, Strukturanpassungspolitik etc.
Der Konflikt wird auch keineswegs nur von diesen beiden Protagonistengrupppen geführt. An die Sicherung der biologischen Lebensgrundlage der Menschheit knüpfen viele weitere Akteure ihre eigenen Interessen, organisieren weltweite Konferenzen, erlassen Aktions- und Finanzierungspläne und setzen dann alees daran, diese Pläne nicht zu realisieren.
Die Biopolitik, die im vorliegenden Beitrag kritisch untersucht wird, wird von wenigen, aber zentralen Akteuren im NORD-SÜD-Zusammenhang bestimmt, die ihre unterschiedlichen Interessen durch vielschichtige Beziehungen miteinander absichern. Diese internationale Biopolitik ist komplex, weil sie eigentlich die wichtigste Aufgabe der aktuellen Entwicklung und die der nächsten Zukunft bewältigen müßte, nämlich das physische Überleben und die intellektuelle Vielfalt der Menschheit sichern, ohne dafür einen globalen Konflikt zu riskieren.
Diesen Konflikt haben die „Entwicklungspolitiker“ im NORDEN, die „global players“, die Internationalen und Multilateralen Organisationen sehr klar erkannt. Das kam u.a. in der bisher größten UN-Konferenz, der von Rio 1992 zum Thema Umwelt und Entwicklung, klar zum Ausdruck. Aber bisher konnten sich Gegenpositionen von Nichtregierungsorganiationen und indigenen Völkern erst in Ansätzen in die Debatte einbringen.