Deutschland -- ein äusserst spannendes Land
MARKS Burg und die deutsche BURGENLANDSCHAFT , die wie kein anderes strategisches Bauwerk die deutsche Wirtschafts-
und Siedlungsgeschichte bestimmt hat und heute von Millionen Touristen besucht, erwandert, bestaunt wird .....
der Wandel der Burgen
hat wie bei kaum einem anderen Bauwerk die Siedlungsgeschichte in Deutschland geprägt und spiegelt in den vormittelalterlichen Jahrhunderten den Willen der einzelnen Familien und der Clans, ihren Besitz gegen die „Freßlust“ der Nachbarn zu verteidigen.
Aus der einzelnen Burg wurde im Hochmittelalter die Stadtmauer für alle Bürger in ihrem Schatten und im Nachmittelalter fielen die Stadtmauern, um dem friedlicher erscheinenden Schloß mit seinem Großgrundbesitz und der Villa des freien Stadtbürgers Platz zu machen. Zumindest könnte man es so sehen…
0 von Burgen zu Bürgern in Teutschland k[...]
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der RHEIN, Europas blaue Autobahn; der am stärksten befahrene Fluß, wo mancher Geleitzug mehr als 250 Container transportiert - 250 Container weniger auf den Straßen .....
Rhein-Land, rechts und links der blauen Autobahn
Der Rhein ist der am stärksten befahrene Fluß Europas. Er hat für Europa und erst recht für Deutschland eine ähnliche Bedeutung wie der Mississipi für die USA. Nur besitzt der Rhein seine wirtschaftliche und seine militärisch strategische Ausnahmestellung schon seit 2000 Jahren. Ohne den Rhein hätten die Römer ihr Imperium nicht bis Xanten ausdehnen können und ohne die natürliche Grenze des Rheins hätte auch der Limes nicht seine Bedeutung als Grenzwall gegenüber Germanien erlangen können. Alle römischen Städte-gründungen im heutigen Deutschland gehen auf ihre Hafenanlagen am Rhein zurück.
Jahrhunderte nach dem Rückzug der Römer, im frühen, im hohen, im späten Mittelalter besaß der Rhein unvermindert seine wirtschaftliche wie seine militärisch strategische Bedeutung für die Entwicklung der Fürstentümer und Grafschaften, der Klöster und der bürgerlichen Städte. Die endlose Zahl von Zoll-Burgen und Festungen an beiden Ufern – besonders am Mittelrhein – sind noch immer weithin sichtbares Zeugnis dieser Verhältnisse. Einzelne dieser Burgen gehören heute zu den großen Touristen-Attraktionen, wie besonders die Marksburg und selbst eine so unscheinbare Ruine, wie der Drachenfels, hat eine ganze Tourismus-Industrie um ihn und seine Siegfried-Saga entstehen lassen.
Der Sprung in die Jetztzeit ist wie von der Pferdedroschke auf den ICE. Über Jahrhunderte waren den Fluß abwärst kleine Lastensegler unterwegs und mußten aufwärts durch Pferde oder auch Menschen an den seitlichen Leinpfaden entlang gezogen werden. Heute sind nicht selten vier miteinander vertäute Rheintransporter als Schub unterwegs, der dann ohne Mühe mit seiner 4- oder 5-köpfigen Besatzung 10.000 t transportieren kann und damit 60 oder 70 Trucks auf der Autobahn ersetzt. Damit verringern sich also die Erfordernisse neuer Straßen und insgesamt wird deutlich weniger an Treibstoff verbraucht und viel, viel weniger an Lärm verursacht. Freilich gibt es hin und wieder auch Schiffsunglücke, etwa an so brisanten Stellen wie den knapp unter dem Wasserspiegel liegenden Felsen vor der Loreley.
Beim Rhein funktioniert im übrigen schon sehr lange Europa. Schon vor 200 Jahren (genauer: durch den Wiener Kongreß) wurde der Abbau aller Zollschranken und anderer administrativer und handelsrechtlicher Auflagen zwischen den Anliegerstaaten Schweiz, Frankreich, Deutschland, Niederlande und sogar Belgien durch eine gemeinsame Rheinschiffahrtskommission eingeleitet. Inzwischen ist der Rhein auf Grund der weitgehend problemfreien Umsetzung der Kommissionsbeschlüsse von der Nordsee (Rotterdam) bis zur Schweiz (Basel) uneingeschränkt schiffbar – es sei denn Wetter- und Klimaverhältnisse verändern den Pegelstand zu stark. Das gilt im übrigen nicht nur für die Frachtschiffahrt, sondern schon seit den frühen 1820er Jahren auch für den Personenverkehr. Mit dem Aufkommen der ersten (englischen und holländischen) Motorschiffe für den Kurzstreckenverkehr zwischen Rotterdam und Köln oder Köln-Mainz und einzelner Abschnitte auf dem Oberrhein entwickelte sich relativ rasch die Parallelität von großen Frachtschiffen und großen Flußkreuzfahrern, die inzwischen gleichermaßen den gesamten Rhein zwischen Rotterdam und Basel bedienen.
Rechts und links des Flusses verändern sich ständig Natur und Geologie von der niederrheinischen Tiefebene mit ihren Braunkohlelagern vorbei an den vulkanischen Hängen der Voreifel und des Siebengebirges mit ihren Schieferfelsen und Basaltgruben und immer auch den meist steilen Weinbergen darüber. Von Frankfurt nach Süden nutzt der Fluß den Oberrheingraben und sammelt sämtliche Flüsse aus den rechts und links gelegenen Mittelgebirgen. Auf deutscher Seite begleitet der Schwarzwald die oberrheinische Tiefebene und auf französischer Seite die Vogesen. Hier gehören die Weine des Kaiserstuhl zum Besten, was Deutschland in der Beziehung bieten kann. Und als altes regionales Zentrum mit seiner jungen universitären Bevölkerung hat sich Freiburg einen hervorragenden Ruf als Innovationsmetropole für Solarenergie und für kommunale Bürgerbeteiligung geschaffen.
Nicht alles Gesagte läßt sich in Bilder fassen. Aber einiges schon und davon berichten diese Fotos:
BERLIN, die chaotische, künstlerische, entspannte, liebenswerte, dynamische und bei allem immer noch überschaubare Metropole
ein endloses Chaos in jedeme einzelnen Stadtviertel, in jeder Straße, überaus bunt im alten Osten, ungeheuer kreativ, politisch dispers, extrem verschuldet und kein bisschen langatmig
Berlin, dispers-k.pdf
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Präsent Klöster-k.pdf
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Die Revolution der Klöster
Die Klöster haben am Ausgang des Mittelalters den Vorkapitalismus eingeleitet. Beteiligt waren an diesem Prozeß seit dem 11. Jahrhundert alle großen Orden, von den Benediktinern bis zu den Bettelmönchen der Franziskaner und Dominikaner. Dabei waren die Zisterzienser sicherlich die effektivsten und diejenigen mit dem klarsten Sytemverständnis.
Mutterkloster und Namensgeber der Zisterzienser ist das 1098 von Benediktinern gegründete Kloster Cîteaux (dt. Zisterze). Die Ausbreitung des Zisterzienser-ordens ließ Mitte des 13. Jahrhunderts die Zahl von 647 Klöstern entstehen, die bis 1675 auf 724 anwuchs.
Zu den allerersten deutsche Zisterzienserklöstern gehört ab 1127 das Kloster Ebrach, das bis zur Napoleonischen Säkularisierung 1803 seine Rolle sehr aktiv wahrgenommen hatte. Zu den Europa-weit berühmtesten Zisterzienser-klöstern zählt bis heute Kloster Eberbach. Es war in den ersten Jahrhunderten nach seiner Gründung (1136) der Musterbetrieb für alle Fragen der Weinproduktion. Hunderte anderer Zisterzienserklöster entwickelten sich ebenso zu landwirtschaftlichen Musterbetrieben – solange sie ihrem Grundprinzip ora et labora verpflichtet blieben. Mit dem schnell angehäuften Reichtum der Klöster verblaßte das Handlungsprinzip aber ebenso schnell und ließ die Zisterzienserklöster zu modernen landwirtschaftlichen und zu Handelsunternehmen mutieren. Schon Mitte des 12. Jahrhunderts hatten die Mönche einen schweren Widerspruch zum kanaonischen Recht produziert, da sie de facto Geld- und Kreditgeschäfte gegen Zins abwickelten. Und Zinszahlungen waren unchristlich und vom Papst ausdrücklich untersagt. Die Zistenzienser machten auch im 12. und 13. Jahrhundert immer massiver das, was heute neudeutsch „outsourcen“ genannt wird, sie vergaben ihre selbst zu leistende Arbeit (ora et labora) an bäuerliche Pächter der Umgebung und je größer der Klosterbesitz wurde auch an weiter entfernte Lehnsbauern. Das war einerseits ein Schritt zurück ins feudale Mittelalter. Es war gleichzeitig verbunden mit der Wandlung der individualen körperlichen Arbeitsleistung des Mönches hin zu der eines Unternehmers, eines Managers, der ein komplexes Geflecht aus Produktions-, Dienstleistungs- und Vermarktungsbetrieben zu immer höherer Effektivität führte.
Die Zisterzienser bauten zwar auf erste technische und organisatorische Innovationen ihres Wurzelordens - Benediktiner – auf. Aber sie waren es, die den Getreide-, den Obst- und Weinbau, die Pferde-, Rinder- und Fischzucht perfektionierten und sich zudem im Bergbau, im Wollandel und vor allem in den wachsenden Städten auf den städtischen Märkten bestens engagierten. Sie entwickelten die Wertschöpfungskette, indem sie die Klöster in Wald- und Wasser-reichen Gebieten gründeten, wo ihnen das Sammeln der Quellen und Bäche in hintereinandergeschalteten Kaskadenteichen möglich war. Die Teiche erlaubten eine sichere und ertragreiche Fischzucht und am unteren Ende der Kaskade bot sich die Anlage einer Wassermühle von selbst an. In der Mühle konnten sie ihr eigenes Getreide oder die Ölsaaten selber malen und zusammen mit Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und dem Holz der Wälder auch konzernintern auf die städtischen Märkte verfrachten. Der ständig anwachsende Kapital-überschuß wurde einerseits – entgegen der ursprünglichen Ordensregeln – dann in den Ankauf neuer Ländereien investiert und dieselbe unternehmerische Schraube drehte sich nur noch schneller weiter.
Viele Klöster nutzten den Reichtum im Hochmittelalter allerdings auch zum Ausbau ihrer Kirchen im neuen (und teuren) gotischen Baustil. Und sie investierten in die edlen Abschriften der liturgischen und sonstigen theologischen Handschriften mit den Farbvignetten, den Ledereinbänden, dem Goldschnitt. Einige Klöster, wie beispielsweise die Abtei Himmerod verfügten dadurch gegen Ende des Mittelalters über große und wertvolle Bibliotheken.
Als ideologische Auswirkung der Französischen Revolution und aufgrund der technischen Revolutionen mit ihrem Zwang zu neuer Rationalität führte die Napoleonische Ära zur Aufhebung und häufig zum Abriss und Verfall vieler Abteien. Seither sind in Deutschland nur noch Himmerod und Mariawald (Reform-Zisterzienser der Trappisten) in der Eifel sowie Marienstatt im Westerwald von Mönchen neu besiedelt worden. Dagegen ist die Zahl der Zisterzienser Nonnenklöster bis in die Gegenwart weiter angewachsen. Jedes dieser Klöster präsentiert seine eigene Geschichte, wovon manche Eindrücke für den Betrachter auch heute noch nachvollziehbar sind.